
schulwegsicherung.at: Was Schülerlotsen wissen müssen
Die Plattform schulwegsicherung.at informiert über die Aufgaben von Schülerlotsen:-lotsinnen. Für Interessierte ist sie eine erste Anlaufstelle. Eines vorweg: Es gibt nicht genug.
Im Jahr 2024 ereigneten sich österreichweit 419 Verkehrsunfälle, bei denen 451 Schüler:innen im Alter von 6 bis 15 Jahren am Schulweg verletzt wurden.* Nicht zuletzt, um Schulwegunfälle zu verhindern, ist der AUVA das Thema Schulwegsicherung ein großes Anliegen. Eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen dabei: Die Sicherung sensibler Querungen am Schulweg durch Schülerlotsen:-lotsinnen. Das Problem: Es gibt zu wenige.
Auf der Plattform schulwegsicherung.at können sich Interessierte rund um das Thema Schulwegsicherung und über die Aufgaben eines:einer Schülerlotsen:-lotsin informieren. Zusätzlich führen Lernvideos in das Thema ein. Die Plattform ist eine Kooperation der AUVA mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und der Initiative "Gemeinsam Sicher" des Bundesministeriums für Inneres (BMI).
... zu den Themen Verkehrssicherheit und Prävention von Wegunfällen im Blog-Beitrag "Vorsicht unterwegs! Wie vermeidet man Wegunfälle?"

Wo kommen Schülerlotsen:-lotsinnen zum Einsatz?
Im Umfeld von Volksschulen helfen vielerorts Schülerlotsen:-lotsinnen vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende Schulkindern beim Überqueren von Kreuzungen, die nicht mit einer Ampel ausgestattet sind. Durch den ehrenamtlichen Einsatz an neuralgischen Punkten rund um die Schule wird der Schulweg ein Stück sicherer. Auch im Nahbereich von Kindergärten gibt es manchmal eine derart organisierte Schulwegsicherung. Geregelt werden die Einsatzorte in der Straßenverkehrsordnung (StVO).
Schülerlotsen:-lotsinnen kommen meist an Zebrastreifen zum Einsatz. Erwachsene, welche bei der Schulwegsicherung helfen, werden Erwachsenenlotsen:-lotsinnen bzw. Schulwegpolizisten:-polizistinnen genannt. Sie dürfen den Verkehr auch aktiv anhalten und können deshalb insbesondere an Stellen eingesetzt werden, an denen es keinen Zebrastreifen gibt bzw. an Querungsstellen von stark befahrenen Straßen. Oft übernehmen Zivildiener die Schulwegsicherung.
Kennen Sie den „unsichtbaren Schutzweg“? Laut StVO haben Kinder immer Vorrang, auch abseits von Schutzwegen. Sobald ihre Absicht eine Straße zu überqueren erkennbar ist, ist Kindern das ungehinderte Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen.
Wie wird man Schülerlotse:-lotsin?
Sehr oft geht die Initiative für die Einsetzung von Schülerlosten:-lotsinnen von Eltern schulpflichtiger Kinder aus. Diese kontaktieren die Schuldirektion, welche die Organisation übernimmt bzw. sich mit der Polizei kurzschließt. In weiterer Folge wird erhoben, ob es Interessenten:Interessentinnen innerhalb der Lehrerschaft, unter den Eltern oder den Schülern:Schülerinnen gibt. Die Tätigkeit ist ein Ehrenamt. Strebt man als Erwachsener:Erwachsene das Ehrenamt an, kann man sich entweder bei der nächsten Polizeiinspektion oder der jeweiligen Schule melden.
Schüler:innen wie Erwachsene sind für die Dauer ihrer Tätigkeit AUVA-versichert.
Von Bundesland zu Bundesland gibt es Unterschiede in punkto Organisation und Ausbildung. Auf schulwegsicherung.at gibt es Informationen für alle neun Bundesländer.
In Wien können Schüler:Schülerinnen ab 14 Jahren Lotsen:Lotsinnen werden – Voraussetzungen sind die Zustimmung der Schulleitung und das Einverständnis der Erziehungsberechtigten. Die Eignung wird von der Polizei überprüft.
Bei Interesse nicht zögern! Als Elternteil oder Schüler:in einfach die Schuldirektion ansprechen. Als Erwachsener gibt es noch die Möglichkeit sich direkt bei einer Polizeiinspektion zu melden.
Einen Schülerlosten:-lotsinnen-Dienst gibt es in Österreich übrigens bereits seit 1964.
Oft sind Kinder am Schulweg abgelenkt, aber auch Erwachsene lassen sich auf ihren Wegen in die Arbeit oder anderswohin gerne ablenken. Eine Kampagne von AUVA und KFV macht auf die Gefahren speziell von Smartphones im Straßenverkehr aufmerksam. Mehr Informationen hierzu im Blog-Beitrag "Handy weg am Steuer! Ablenkung ist Hauptunfallursache"
Wie sieht die Ausrüstung eines:einer Schülerlotsen:-lotsin aus?
Charakteristisch für das Erscheinungsbild ist der Signalstab. Dazu braucht es noch eine Kappe, eine Warnweste oder einen Mantel – jeweils mit Reflexstreifen. Darüber hinaus kommen noch ein Ausweis und ein Handbuch hinzu.
Kappe, Warnweste und Signalstab sind bei jedem Einsatz verpflichtend.
Kinder nehmen das Verkehrsgeschehen und potenzielle Gefahren anders wahr als Erwachsene. Erfahren Sie mehr dazu im Interview mit Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer.
Angebote für mehr Verkehrskompetenz und einen sicheren Schulweg
- In Zusammenarbeit mit dem KFV hat die AUVA österreichweit Schulwegpläne erstellt, um Volksschüler:innen und Eltern auf der Suche nach dem sichersten Weg zur Bildungseinrichtung zu unterstützen.
- Das verkehrspsychologische Institut sicherunterwegs.at bietet ebenfalls – in Zusammenarbeit mit der AUVA – Workshops und Info-Angebote an.
- Im Bereich Service für Bildungseinrichtungen finden interessierte Pädagogen:Pädagoginnen Informationen über Angebote der AUVA rund um die Themen Unfallprävention in Bildungseinrichtungen, Verkehrssicherheit für Kinder etc.
- Tipps für Eltern, die den Schulweg ihrer Kinder sicherer gestalten möchten, gibt es auf unserer Schulweg-Infoseite am AUVA-Präventionsblog.
*Grundlage: Daten von BMI und Statistik Austria, Auswertung durch das KFV

Offizielle Vorstellung der Plattform Schulwegsicherung.at am 20.8.2025 in Wien. Vertreter:innen von KFV, AUVA und BMI mit Schülerlotsen:-lotsinnen, Kindern und Helmi.
Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at