Diagnostik
Art und Schwere der Beeinträchtigung beeinflussen das Rehabilitationsziel. Daher ist ein vollständiges Bild erforderlich. Bereits mit der Aufnahme wird festgelegt, ob weitere Untersuchungen notwendig sind. Im Laufe der Rehabilitation ist dies ebenfalls möglich. Aufgrund der Ergebnisse werden Therapie und Behandlungen individuell angepasst.
Labor
Mittels modernster labormedizinischer Geräte werden die angeforderten, für unser Haus relevanten Laborbefunde erstellt.
Unser Analysespektrum umfasst:
- Klinische Chemie (z.B. Blutzucker, Cholesterin)
- Hämatologie (“Blutbild”)
- Blutgerinnung, Blutsenkung
- Immunologie (z.B. Schilddrüsenhormone)
- Harnuntersuchungen
- Mikroskopie und diverse weitere Analysen
Unser Labor im Haus gewährleistet die rasche Verfügbarkeit der Befunde.
Röntgen
Die konventionelle Röntgentechnik ist trotz der Spezialuntersuchungen (z. B. Computer- oder Kernspintomographie) eine wichtige Basisuntersuchung zur Abklärung von Knochen-, Gelenk-, Lungen-, Herz- oder Nierenerkrankungen.
Dazu stehen im RZ Häring zwei Röntgenanlagen zur Verfügung, die den modernsten Anforderungen entsprechen und sich durch eine geringe Strahlenbelastung auszeichnen.
An einer Anlage werden vor allem Durchleuchtungsuntersuchungen des Urogenitaltraktes (Videourodynamik) durchgeführt. Die zweite Anlage bietet alle Vorteile der Direktradiografie. Hier wird das gesamte Spektrum der Skelettdiagnostik abgedeckt.
Ein mobiles Röntgengerät befindet sich im Operationssaal.
Externe Diagnostik und medizinische Behandlungen
Einige Fachgebiete sind durch externe Fachärzte:-ärztinnen abgedeckt. Diagnostische Untersuchungen und Behandlungen durch diese finden bei uns im Haus oder in deren Praxen statt.
Konsiliarärztliche Leistungen werden von Ärzten:Ärztinnen erbracht, die bereits langjährig tätig sind und unser Vertrauen genießen.
Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit
Mit diesem Testverfahren wird die Leistungsfähigkeit realitätsnah beurteilt. Dies ist eine Entscheidungsgrundlage für die weitere berufliche und medizinische Rehabilitation.
Ganganalyse
Der Gang wird detailliert analysiert. Der Zusammenhang zwischen Beschwerden und Ursachen wird hergestellt, um langfristige Fehlhaltungen oder Fehlfunktionen zu vermeiden.
Eine Ganganalyse erleichtert die Entscheidung für die richtige Orthese, Prothese sowie die Optimierung des orthopädischen Schuhs. Vor allem nach Oberschenkelamputationen wird so das geplante Kniegelenk getestet und individuell angepasst.
Funktionsdiagnostik
Die Funktionsdiagnostik umfasst Untersuchungen für die Fachbereiche Neurologie, Urologie und Innere Medizin.
- Die neurologische Funktionsdiagnostik wird vor allem für die Ermittlung von Nervenleitgeschwindigkeiten nach unfallbedingter Nervenschädigung, Darstellung von Muskelaktivitäten bei Schwächen oder Lähmungen, Ableitung von Hirnströmen (EEG) bei Epilepsie und zur Untersuchung motorischer Nervenbahnen, z. B. bei Lähmungen hinsichtlich der Leitgeschwindigkeit, angewendet.
- Urologische Funktionsuntersuchungen sind beispielsweise die Videourodynamik, der Uro-Flow, die Sonographie und die klinische Untersuchung.
- Im Rahmen der internistischen Funktionsdiagnostik stehen uns Langzeitblutdruckmessungen, Langzeit-EKG, Lungenfunktionsuntersuchungen (Spirometrie) und Belastungs-EKG zur Verfügung.
Operationen
Rehabilitationsrelevante Operationen werden bei uns durchgeführt. Urologische Eingriffe sowie konsiliarärztliche Untersuchungen finden im OP-Bereich statt.
Interne Diagnostik und medizinische Behandlungen
Patienten:Patientinnen verbessern oft in körperlich anstrengenden Therapien ihre Leistungsfähigkeit. Dazu muss die Therapiefähigkeit überprüft, überwacht und falls notwendig durch geeignete Behandlungsschritte wiederhergestellt werden.
Die Auswertung von Röntgenbildern erlaubt die Beurteilung der Belastungsstabilität des Stütz- und Bewegungsapparats. Belastungsgrenzen werden festgelegt und regelmäßig die Stabilität der Frakturen überprüft.
Genaue Untersuchungen erfassen neurologische Ausfälle (Lähmungen, Gefühlsstörungen etc.) nach Hirnverletzungen, Querschnittlähmung und Nervenverletzungen. Schwerpunkte in der neurologischen Betreuung sind die Schmerzbehandlung und die Spastikbehandlung.
Nicht operative Behandlungsansätze verbessern Bewegungen, Aktivitäten und Schmerzen. Dabei werden unter anderem Schwerpunkte in der manuellen Therapie gesetzt. Interdisziplinär ist der Bereich der physikalischen Therapie bei der Ganganalyse sowie der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit beteiligt. Akupunktur wird bei der Behandlung symptomatischer Schmerzen sowie bei der Raucherentwöhnung eingesetzt.
Die Aufgabe der Neuro-Urologie ist es, die Art und das Ausmaß einer Blasen- und Darmentleerungsstörung sowie mögliche Sexualfunktionsstörungen (häufig nach Querschnittlähmung) festzustellen.
Bei Entleerungsstörungen wird ein Entleerungsregime für Blase und Darm festgelegt, das dem Patienten ein selbständiges Leben ermöglicht und Gesundheitsrisiken für die Zukunft minimiert.
Bei Sexualfunktionsstörungen wird die Sexualfunktion unterstützt. Dies dient einerseits dem Wunsch nach einer erfüllenden Partnerschaft und andererseits der Erfüllung des bei vielen jungen Patienten:Patientinnen bestehenden Kinderwunsches.
Regelmäßige Kontrollen (Urocheck) sind notwendig, um Veränderungen der Druckverhältnisse im unteren Harntrakt rechtzeitig zu erkennen und Folgeschäden, vor allem im Bereich der Nieren, gegenzusteuern.
Neuropsychologische Diagnostik
Neuropsychologische Diagnostik und Training dienen der bestmöglichen Wiederherstellung und Kompensation beeinträchtigter kognitiver Funktionsbereiche nach cerebralen Schädigungen − wie Störungen u.a. im Bereich des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, der exekutiven Funktionen, sowie Veränderungen auf Verhaltens- und Persönlichkeitsebene.