Image By Freepik Mann und Frau stehen in einer Autowerkstatt neben einer Hebebühne

Arbeitssicherheit in der KFZ-Werkstatt: So schaffen Sie ein sicheres Arbeitsumfeld für Ihre Mitarbeiter:innen

Vorrang für Arbeitssicherheit! In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es in der KFZ-Werkstatt in Bezug auf sicheres und gesundes Arbeiten ankommt und wie Sie Gefahren minimieren können.

24.09.2024
5 Min.
Fachbereich E-Mobilität
Schlagwörter: KFZ-Werkstatt, Elektrofahrzeuge, Arbeitssicherheit

In einer Kfz-Werkstatt geht es oft hektisch zu: Schwere Fahrzeuge werden auf den Hebebühnen repariert, Autoteile bewegt und neben verschiedenen Werkzeugen wird auch mit unterschiedlichen Arbeitsstoffen sowie Chemikalien gearbeitet. Hierbei sind Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz von entscheidender Bedeutung. Sehr detaillierte Informationen zum Arbeitsschutz in KFZ-Werkstätten können Sie hier nachlesen.

 

Evaluierung und Unterweisung: Entscheidend für sicheres und gesundes Arbeiten

Die Basis für ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld ist die Arbeitsplatzevaluierung. Dabei werden alle Arbeitsplätze geprüft, um Gefahrenmomente und Risiken zu entdecken. Auf dieser Basis setzen Sie Maßnahmen, um die Risiken zu minimieren. Wo dennoch Gefahren bestehen bleiben, braucht es Information und Unterweisung für die Beschäftigten.

Unter Strom! – E-Autos in der Werkstatt

Arbeiten an Elektroautos erfordern nicht nur andere Kenntnisse – sie bringen auch neue Gefährdungen und Belastungen mit sich: Nicht nur die Hochvoltarbeitsplätze, sondern auch Abstellplätze für beschädigte Fahrzeuge müssen sicher gestaltet werden. In unserem Blogbeitrag und dem AUVA-Merkblatt E-Mobilität in KFZ-Werkstätten finden Sie mehr Informationen.

Ordnung und Sauberkeit

Stolpern, Ausrutschen und Hinfallen sind häufige Gründe für Arbeitsunfälle. Ordnung sowie Sauberkeit an den Arbeitsplätzen und grundsätzlich auf dem Betriebsgelände sind ein einfaches Mittel dagegen.

 

Maschinen und Werkzeuge

Ohne Werkzeuge, Arbeitsmittel, Maschinen geht es nicht in der Autowerkstatt. Sie müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden, damit sie immer in einem sicheren Zustand sowie Schutzeinrichtungen vorhanden und funktionsfähig sind. Vor allem bewegliche Teile sind Gefahrenstellen. Beschäftigte müssen geschult und unterwiesen sein, damit sie die korrekte sowie sichere Arbeitsweise kennen. Bei jungen Beschäftigten achten Sie darauf, dass diese mit Arbeitsmitteln auch tatsächlich arbeiten dürfen – mehr Information finden Sie in unserem Blogbeitrag "Auszubildende - Sicherheit von Anfang an!".

 

Gefährliche Arbeitsstoffe in der KFZ-Werkstatt

In der Autowerkstatt haben Sie es täglich mit Kraftstoffen, Schmierstoffen, Lacken, Bremsflüssigkeit und noch vielen anderen Chemikalien zu tun. Hier beginnt die Arbeitssicherheit bei der sicheren Lagerung sowie Kennzeichnung bis hin zur Entsorgung. Beschäftigte brauchen eine Unterweisung und eventuell auch persönliche Schutzausrüstung (PSA).

Absauganlagen – Schutz vor Gasen und Dämpfen

Absauganlagen sind eine wirksame, technische Maßnahme, um die Gefahr durch Gase, Dämpfe und Schwebstoffe zu verringern. Noch besser ist eine geschlossene Arbeitsweise oder der Ersatz durch weniger gefährliche Stoffe – das ist aber nicht immer möglich. Nur eine funktionierende Anlage schützt die Beschäftigten wirklich!

Schweißarbeiten

Beschäftigte, die Schweißarbeiten durchführen, sind besonderen Belastungen und Gefahren ausgesetzt – beispielsweise Schweißrauch, optischer Strahlung oder elektromagnetischen Feldern. Hier sind regelmäßige Evaluierung sowie die vorgeschriebenen Unterweisungen besonders wichtig. Sobald ein:e Mitarbeiter:in täglich mehr als eine Stunde Schweißarbeiten durchführt, sind gesundheitliche Untersuchungen in regelmäßigen Abständen erforderlich (siehe Untersuchungspflicht gemäß VGÜ – Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz). Eine funktionierende Absauganlage, die auch regelmäßig überprüft wird, kann bei richtigem Einsatz die Gefährdung der Mitarbeitenden reduzieren.

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Persönliche Schutzausrüstung

Die Beseitigung von Gefahren muss nach dem STOP-Prinzip erfolgen: Substitution, gefolgt von technischen und organisatorischen Maßnahmen. Bestehen dann immer noch Gefahren, kommen die persönlichen Schutzmaßnahmen zum Einsatz. Dazu gehört beispielsweise die richtige persönliche Schutzausrüstung (PSA) – etwa Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, Handschuhe oder Atemschutz – und eine gute Unterweisung zur richtigen Verwendung.

Lärm – Die Ohren schützen!

Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste Berufskrankheit – und kann nicht geheilt werden. In der KFZ-Werkstatt gibt es viele Lärmquellen, daher ist es wichtig, die Beschäftigten davor zu schützen – durch Maßnahmen nach dem STOP-Prinzip und fallweise auch den passenden Gehörschutz (PSA).

Arbeit ohne Schmerzen – Ergonomische Arbeitsplätze

Die Arbeit in der KFZ-Werkstatt bringt eine gewisse Belastung für den Körper mit sich: Heben und Tragen auch von schweren Gegenständen, Arbeit in belastenden Körperhaltungen oder in beengten Verhältnissen. Diese Belastungen sollen ebenfalls verringert werden – durch Hilfsmittel zum Heben oder Transportieren, die ergonomische Gestaltung der Arbeitsstationen und Anpassung der Arbeitsprozesse.

Dürfen die das? – junge Beschäftigte in der KFZ-Werkstatt

Es ist ein spannender, aber nicht ganz ungefährlicher Lehrberuf, mit einem Arbeitsumfeld, das viele Risiken und Gefahren mit sich bringt. Auch die Arbeitsunfallstatistik zeigt, dass es in Autowerkstätten verhältnismäßig mehr Unfälle gibt als in vergleichbaren Branchen. Schaffen Sie ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld für Ihre Lehrlinge – im Blogbeitrag "Auszubildende - Sicherheit von Anfang an!" haben wir Informationen für Sie zusammengestellt.

Sicherheit in der KFZ-Werkstatt ist ein komplexes Thema. Bei Fragen steht Ihnen das Präventionsteam der AUVA gerne beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at