Viele Unfälle passieren, weil unachtsam gearbeitet wird oder die Situation falsch eingeschätzt. Auch das Wissen um den korrekten Umgang mit der Motorsäge und die richtigen Arbeitstechniken helfen, Unfälle zu vermeiden. Fehlt die Kenntnis über die besonderen Gefahren im forstlichen Arbeitsumfeld (siehe Blogbeitrag "Verspannte Bäume") oder wird die persönliche Schutzausrüstung nicht verwendet, steigt das Risiko von Verletzungen.
Unfallfreie Forstarbeit: So schützen Sie sich und Ihre Kollegen im Wald
Forstarbeit birgt viele Gefahren. Auf dieser Seite finden Sie wichtige Informationen und Materialien, die dazu beitragen, den Arbeitsalltag von Forstarbeitenden sicherer, gesünder und unfallfrei zu gestalten.
Gute Vorbereitung von Arbeitseinsätzen, Ausrüstung sowie Werkzeug hilft, Unfälle und gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. Das Wissen über die Gefahren des forstlichen Arbeitsumfelds, den richtigen Umgang damit und der nötigen persönlichen Schutzausrüstung sind besonders wichtig – ebenso wie die richtige Arbeitstechnik.
Das ist zu beachten
Nie alleine arbeiten – Waldarbeit bedeutet Teamarbeit
Im Forst sollte nie alleine gearbeitet werden. Außerdem darf man nicht vergessen, sich bei jemandem ab- und wieder zurückzumelden, denn oft werden diese Arbeiten an abgelegenen Orten durchgeführt.
Stress vermeiden, denn dieser ist kein guter Gefährte bei der Forstarbeit
Es sollte ausreichend Zeit für die Arbeiten im Wald eingeplant und Zeitdruck vermieden werden.
Gewusst wie – Ausbildung macht die Arbeit sicherer
Wer Gefahren nicht kennt, kann ihnen nicht entgegenwirken. Viele gefährliche Situationen können mit einfachen Mitteln entschärft werden. Persönliche Schutzausrüstung und richtige Arbeitstechniken minimieren die Unfallgefahr um ein Vielfaches.
Das passende Werkzeug verwenden
Unpassende Ausrüstung vermindert nicht nur die Leistung und belastet den menschlichen Körper, sondern erhöht auch das Unfallrisiko. Es sollte eine richtig instand gehaltene Motorsäge mit einer optimal geschärften Scheideeinrichtung verwendet werden.
Gefahrenbereiche frei halten
Ein Sicherheitsbereich von mindestens zwei Metern rund um den:die Motorsägenführer:in sowie von eineinhalb Baumlängen bei der Fällung plus ein talseitiger Bereich bei Arbeiten am Hang sollten unbedingt freigehalten werden. Wer Gefahrenbereiche konsequent frei hält, kann niemanden verletzen.
Gefahrenbereiche für unbeteiligte Personen kennzeichnen
„Befristetes forstliches Sperrgebiet - Gefahr durch Waldarbeit, von … bis …“. Mit dieser Hinweistafel müssen Forststraßen und Wanderwege gekennzeichnet werden, wenn sie sich im Gefährdungsbereich der Holzernte befinden.
Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit halten
Passiert dennoch ein Unfall, ist es ratsam, die notwendige Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit zu haben. Diese sollte auch regelmäßig überprüft und erneuert werden.
Profis zurate ziehen
Im Zweifelsfall sollte man einen:eine Fachmann:-frau zurate ziehen. Wer weiß, wo man nachfragen kann, hat schon viel erledigt. Moderne und leistungsfähige Maschinen erleichtern die Arbeit, müssen aber fachgerecht verwendet werden.
Rettungskette bei Forstunfällen
Erste Hilfe und Rettungsmöglichkeiten bei Forstunfällen müssen bedacht werden – dieser Teil der Vorbereitung kann Leben retten. Erste-Hilfe-Sets müssen zur Standardausstattung gehören und die Rettungskette muss bekannt sein, damit im Ernstfall sofort richtiges Handeln möglich ist:
Notfallblatt erstellen
Idealerweise erfolgt dies im Rahmen der einsatzspezifischen Evaluierung - mit Koordinaten des Einsatzorts, Geländebeschreibung, Anfahrtsbeschreibung für Rettungskräfte und den wichtigen Notrufnummern.
Unfallstelle sichern
- Gefahren erkennen
- Entsprechend absichern
- Menschen aus der Gefahrenzone retten
Notruf absetzen
Entweder 144 (Rettung) oder 112 (Euro-Notruf)
Erste Hilfe leisten
...zum Beispiel starke Blutungen stillen, stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit, den Körper warmhalten mit Rettungsdecken sowie Wiederbelebung bei Atem-Kreislauf-Stillstand durch Herzdruckmassage und Beatmung
Rettungskräfte einweisen
...damit das schnellstmögliche Auffinden der Unfallstelle ermöglicht wird. Für Hubschrauber ist es wichtig, den Ort sichtbar zu machen.
Persönliche Schutzausrüstung bei der Forstarbeit
Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) schützt vor Risiken, die nicht auf andere Weise ausgeschlossen werden können und ist besonders im Umfeld von Forstarbeiten unersetzbar. Folgende Ausrüstung ist auf jeden Fall nötig:
- Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz
- Anliegende Oberbekleidung in Signalfarbe
- Handschuhe
- Schnittschutzhose
- Forst- oder Waldarbeiterstiefel
Bei der Arbeit auf Bäumen (z. B. Stützenbau bei forstlichen Seilbringungsanlagen, Zapfenernte etc.) ist zusätzlich auf jeden Fall die geeignete PSA gegen Absturz nötig.
Materialien
Merkblätter
Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter: sichereswissen@auva.at