IM Imagery / Adobe Stock Fahrerlose Transportsysteme in einer Halle

So integrieren Sie fahrerlose Transport­systeme & mobile Roboter sicher

Für Sicherheitsfachkräfte in Unternehmen, die fahrerlose Transportsysteme (FTS) sicher integrieren möchten, bietet dieser Beitrag Tipps, eine Checkliste zur Evaluierung und weiterführende Informationen.

12.11.2025
3 Minuten
Mst. DI Jürgen Stadler
Schlagwörter: Digitalisierung, Maschinensicherheit

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) und autonome mobile Roboter (AMR) sind aus modernen Produktions- und Logistikprozessen nicht mehr wegzudenken. Sie steigern Effizienz, reduzieren manuelle Transportwege und ermöglichen flexible Abläufe. Doch mit der Integration dieser Technologien steigen auch die Anforderungen an die Arbeitssicherheit. Sicherheitsfachkräfte stehen vor der Herausforderung, neue Risiken zu erkennen, zu bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen zu setzen.

Tipp für die Praxis

Die AUVA bietet eine 1-seitige Checkliste „Fahrerlose Transportsysteme“ zur sofortigen Unterstützung bei der Arbeitsplatzevaluierung. Sie umfasst technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen sowie Anforderungen an CE-Kennzeichnung und Dokumentation.

Hier zum Download: Checkliste Fahrerlose Transportsysteme (FTS)

Was sind FTS und AMR?

FTS sind automatisierte Fahrzeuge, die ohne menschliches Eingreifen Material transportieren. Sie bestehen aus Fahrzeugen, Leitsteuerung, Lade- und Übergabestationen sowie Sicherheits- und Kommunikationssystemen.

AMR sind eine Weiterentwicklung klassischer FTS: Sie navigieren autonom, erkennen ihre Umgebung selbstständig und passen sich flexibel an Veränderungen an.

KI-generiertes Bild, ChatGPT - Bearbeitung AUVA/PRI Fahrerloses Transportsystem bewegt sich auf einen Packtisch zu

Sicherheit beginnt bei der Planung

Die sichere Integration von FTS und AMR beginnt lange vor der Inbetriebnahme. Eine umfassende Evaluierung potenzieller Gefahrenquellen ist gesetzlich vorgeschrieben und bildet die Basis für alle weiteren Maßnahmen. Dabei sind folgende Aspekte besonders zu beachten:

  • Systemkomponenten: Leitsteuerung, Fahrzeuge, Sensorik, Not-Halt, Bremssysteme, Lade- und Übergabestationen.
  • Fahrwege: Müssen klar definiert, ausreichend breit und gut gekennzeichnet sein.
  • Infrastruktur: Integration von Schnelllauftoren, Brandschutztoren und Verkehrsregelungen.

 

Technische Schutz­maßnahmen im Fokus

FTS und AMR müssen mit einer Vielzahl an Sicherheitsfunktionen ausgestattet sein:

  • Not-Halt-Einrichtungen gemäß ISO 13850
  • Kollisionsvermeidung durch Laserscanner, Sicherheits-Bumper oder Schaltleisten
  • Sichere Kommunikation zwischen Fahrzeugen, Leitsteuerung und Infrastruktur
  • Bremssysteme, die bei Energieausfall automatisch aktiv werden

 

Organisation ist Sicherheit

Neben der Technik sind auch organisatorische Maßnahmen entscheidend:

  • Regelmäßige Wartung und Überprüfung der Systeme (mind. alle 12 bis 15 Monate)
  • Betriebsanweisungen und klare Zuständigkeiten
  • Schulungen und Unterweisungen für Bedien- und Instandhaltungspersonal
  • Berücksichtigung der Systeme in der Gefährdungsbeurteilung
Vertiefende Infos gesucht?

Vertiefende Informationen zu Aufbau, Einsatzbereichen und sicherheitstechnischen Anforderungen finden Sie im Merkblatt „M.plus 942 Fahrerlose Transportsysteme und mobile Roboter". Anhand von Praxisbeispielen in verschiedenen Produktionen wird der sichere Aufbau von verschiedenen Systemvarianten dargestellt. Das Merkblatt stellt eine wertvolle Orientierungshilfe dar.

Hier zum Download: "M.plus 942 Fahrerlose Transportsysteme und mobile Roboter"

Typische Einsatzbereiche und Heraus­forderungen


FTS und AMR kommen in unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz:

  • Industrie & Produktion: Materialversorgung, Zwischenlagerung, Entsorgung
  • Logistikzentren: Kommissionierung, Warentransport
  • Gesundheitswesen: Medikamenten- und Wäschelogistik in Spitälern

Dabei gilt: Je komplexer die Umgebung, desto höher die Anforderungen an die Sicherheitstechnik und die organisatorische Einbettung.

 

Digitalisierung sicher gestalten

FTS und AMR sind Teil der zunehmenden Digitalisierung unserer Arbeitswelt. Je weiter diese voranschreitet, desto wichtiger ist es, dass Sicherheitsfachkräfte bei deren Einführung frühzeitig eingebunden werden und gemeinsam mit Technik, Einkauf und Management sichere Lösungen entwickeln.

Unterstützung durch die AUVA

Die Experten:Expertinnen der AUVA unterstützen Betriebe beim Erarbeiten von Gestaltungsmaßnahmen und bieten Betriebsberatungen zur sicheren Umsetzung digitaler Technologien. Machen Sie den ersten Schritt und lassen Sie sich beraten! Hier finden Sie Kontakte der AUVA-Ansprechpartner:innen zu speziellen Themen bzw. in dem regional für Sie zuständigen Unfallverhütungsdienst.

KI-generiertes Bild, ChatGPT - Bearbeitung AUVA/PRI Fahrerloses Transportsystem beim Laden einer Palette aus einem Hochregal

Fazit: Sicherheit ist kein Zufall

FTS und AMR bieten enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Entlastung von Mitarbeitenden. Damit diese Potenziale sicher genutzt werden können, braucht es eine vorausschauende Planung, technische Schutzmaßnahmen und gut geschulte Mitarbeitende. Die AUVA unterstützt Sie dabei mit praxistauglichen Tools, fundierten Informationen und individueller Beratung.

AUVA-Publikationen zum Thema

Der Inhalt dieses Textes wurde von der zuständigen Person unter Zuhilfenahme eines KI-Tools erstellt.

Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at