EU-OSHA-Kampagne: Sicher & gesund arbeiten in der digitalen Arbeitswelt
Die Bilanz der Digitalisierungs-Kampagne der EU-OSHA kann sich sehen lassen. Das Bewusstsein für die Chancen und Risiken digitaler Anwendungen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit steigt. Präventive Ansätze und Lösungen werden entwickelt und digitale Tools werden zunehmend zur Unterstützung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz eingesetzt.
Die AUVA beteiligt sich an der europaweiten EU-OSHA Kampagne mit einer eigenen nationalen Präventionskampagne: Unter dem Motto „Gemeinsam sicher digital“ macht die AUVA noch bis Ende 2026 auf die Prävention möglicher Risiken für Arbeitnehmer:innen in der digitalisierten und automatisierten Arbeitswelt aufmerksam. Gleichermaßen thematisiert sie die Chancen von Digitalisierung. Das gemeinsame Ziel beider Kampagnen ist es, Wissen über den Einfluss und die Möglichkeiten der Digitalisierung im Hinblick auf Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Prävention in den Betrieben aufzubauen und dessen Austausch zu fördern.Â
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Ein erfolgreicher Abschluss
Während die AUVA-Kampagne noch bis Ende 2026 weiterläuft, fand die EU-OSHA-Kampagne im Haus der Digitalisierung in Tulln/Niederösterreich einen passenden Rahmen für ihre Abschlussveranstaltung. Am 14. Oktober 2025 wurden die Ergebnisse aus zwei Jahren Arbeit für die Kampagne „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“ zusammengefasst und aktuelle Projekte präsentiert.Â
Wichtigstes Fazit: Die Chancen, aber auch die neuen Risiken am Arbeitsplatz durch die zunehmende Digitalisierung gilt es klar zu erfassen. Nur so können praxistaugliche Lösungen zur sicheren und gesundheitsgerechten Gestaltung von digitalisierter Arbeit entwickelt und die Möglichkeiten der Digitalisierung bewusst genutzt werden. Digitale Tools können die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit fördern, indem sie z. B. die Erfassung von Sicherheits- und Gesundheitsrisiken erleichtern, die Entwicklung geeigneter Präventionsmaßnahmen unterstützen und Sicherheitsschulungen effektiver machen.Â
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Die AUVA gestaltet mit
Für die AUVA gilt es nicht nur die digitale Arbeitswelt zu kennen, sondern sie aktiv mitzugestalten. Dies unterstreicht auch die Wichtigkeit der AUVA-Präventionskampagne „Gemeinsam sicher digital“. Dies erklärten Mag.a Caroline Krammer, Direktorin für Prävention und Leistungswesen in der AUVA, und Kampagnenleiterin Dr. in Marie Jelenko bei der Veranstaltung.
Die digitale Arbeitswelt hat große Auswirkungen auf unsere Arbeit, vor allem auf unsere psychische Gesundheit. Folglich steht für die AUVA die betriebliche Prävention in allen Bereichen im Fokus. Die Präventionsexperten:-expertinnen der AUVA beleuchten daher alle unterschiedlichen Perspektiven im Arbeitnehmer:innenschutz und beraten Betriebe im Rahmen der Digitalisierungskampagne direkt vor Ort sowie in Webinaren und Seminaren. Informationen werden in diversen Publikationen und durch Fachveranstaltungen aufbereitet.Â
Eindrücke der Abschlussveranstaltung
Bei der EU-OSHA Abschlussveranstaltung wurden dem Publikum nationale digitale Erfolgsgeschichten aus verschiedensten Betrieben präsentiert und auch die Jugend zeigte ihre eindrucksvollen Projekte zur „Arbeitswelt 5.0.“:
- VR-Training für Rettungskräfte: Mitarbeiter:innen von Rettungsdiensten werden bei ihren Einsätzen häufig behindert, teilweise sogar verbal oder körperlich angegriffen. Das erschwert den Rettungseinsatz, gefährdet Patienten:Patientinnen und erhöht das Stresslevel der Einsatzkräfte. Beim Projekt „GAIN Gender- und diversitysensibles VR-Training für den Rettungsdienst“ üben Rettungskräfte in Virtual-Reality-Szenarien den Umgang mit Übergriffen, sie werden auf Krisensituationen vorbereitet und erlernen Bewältigungsstrategien. Das Projekt wird vom Austrian Institute of Technology (AIT) gemeinsam mit den Johannitern und dem Beratungsunternehmen Usecon durchgeführt.
 - Baumaschinen virtuell steuern: Mit der STRABAG hat das AIT ein weiteres VR-Trainingstool entwickelt. Auf Baustellen passieren oft Unfälle, weil Bauarbeiter:innen das Blickfeld der Fahrer:innen großer Baumaschinen wie Bagger, Straßenwalzen oder Muldenkipper schlecht einschätzen können. Beim Projekt „BuildsaVR“ hat jede:r die Möglichkeit, eine große Baumaschine selbst virtuell zu steuern und Sicherheitschecks an Baumaschinen vorzunehmen.
 - Sicher im Magnetraum: Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) wurde für ihr innovatives eLearning-Projekt „Sag’s klarer mit Klara – Wertschätzende Kommunikation in der KAGes“ bereits mit dem eLearning AWARD 2025 ausgezeichnet. Das Programm überzeugt durch praxisnahe Inhalte und fördert eine positive Kommunikationskultur im anspruchsvollen Krankenhausalltag.
Bereits am LKH – Universitätsklinikum Graz erprobt ist das E-Learning-Modul „Magnetresonanztomographie“, das heuer flächendeckend ausgerollt wird. Es ist für alle Personen gedacht, die den Magnetraum betreten müssen – neben dem MRT-Personal z. B. Beschäftigte im Patienten-:Patientinnentransport und in der Reinigung. Das Tool umfasst drei Module, mit unterschiedlicher Wissenstiefe sowie Erklärvideos, kleine Tests viele Bilder. Das Tool ermöglicht erstmals eine lückenlose und zeitunabhängige Überprüfung des Wissens. - „Die junge Generation in der Arbeitswelt 5.0“: Ein zentraler Bestandteil der EU-OSHA Abschluss-Veranstaltung war es auch Jugendliche zum Thema „Digitale Arbeitswelt“ für den Arbeitsschutz zu sensibilisieren. Dazu wurden im Rahmen der EU-OSHA-Digitalisierungskampagne drei Schulen und Lehrbetriebe zur Präsentation ihrer Projekte eingeladen. 
Das „team4young“ der Arbeitsinspektion koordinierte die Projektabwicklung. In selbst gedrehten Videos stellten Jugendliche ihre Ideen für die Arbeitswelt der Zukunft z. B. mit einem intelligenten Fenstersystem zum automatischen Öffnen der Fenster, sobald Sensoren einen zu hohen CO2-Gehalt in der Raumluft registrieren, sowie einem mit Sensoren ausgestatteten Bürosessel, der auf eine ergonomisch ungünstige Sitzhaltung mit einem Warnsignal reagiert, und einem Kurzfilm vor, der die Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtungen von Lehrlingen in Hinblick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt zeigte. 
Auch für die AUVA sind Jugendliche ein Schlüssel zur digitalen Arbeitswelt. Ihre frischen Ideen, kritisches Denken und neuen Perspektiven sind essenziell für eine produktive digitale Arbeitsgestaltung.
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Weiter gemeinsam sicher digital mit der AUVA
Die Präventionskampagne „Gemeinsam sicher digital“, widmet sich aktuell bis Februar 2026 dem Schwerpunkt „Robotik & KI“. Ab März bis Oktober 2026 stellt die AUVA als abschließendes Thema „Digital unterstützende Systeme“ in den Mittelpunkt. Alle Informationen zur Kampagne finden sich unter auva.at/digitalisierung.Â
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Sie haben Fragen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz? Das Präventionsteam der AUVA steht Ihnen gerne beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns unter: sichereswissen@auva.at