Update zur temporären Leistungsverlagerung des AUVA-Traumazentrums Wien, Standort Brigittenau
Aktuelle Informationen der AUVA
Nach der gestrigen Sitzung des AUVA-Verwaltungsrats, dem geschäftsführenden Gremium der AUVA, erlauben wir uns, ein Update zu den Planungen rund um die temporäre Leistungsverlagerung des AUVA-Traumazentrums Wien, Standort Brigittenau zu übermitteln.
Der aktuell in Umsetzung befindliche Plan sieht eine Absiedelung der von brandschutztechnischen Mängeln betroffenen Bereiche bis 2. April 2024 vor. Aktuell ist nicht nur die Erstversorgung am Standort Brigittenau gesichert, es wird auch weiterhin bis 25. März im OP-Bereich unter Einhaltung der höchsten feuerpolizeilichen Sicherheitsstandards operiert.
Temporäre Standorte
AUVA-Traumazentrum Wien-Meidling: Wie berichtet werden an unserem Standort Meidling die bestehenden stationären Kapazitäten um zwei Stationen (bis zu 52 Betten) erweitert. Zudem werden die OP-Kapazitäten ausgeweitet.
AKH Wien: Für akute Eingriffe stehen im AKH Wien 23 stationäre Betten auf der Normalstation sowie 6 ICU-Betten zur Verfügung. Die Patienten:Patientinnen werden im krankenanstaltenrechtlichen Sinn vom AKH Wien aufgenommen und entlassen, der Betrieb der Stationen erfolgt durch Personal der AUVA, das temporär dienstzugeteilt wird.
Privatklinik Confraternität: Kurzfristig ist eine tagesklinische Erhaltung des Betriebs am Standort Wien-Brigittenau aufgrund der feuerpolizeilichen Vorschriften keine Option. Für bereits geplante Operationen wird daher eine Kooperation mit der Privatklinik Confraternität vereinbart. Die Patienten:Patientinnen werden im krankenanstaltenrechtlichen Sinn von der Privatklinik Confraternität aufgenommen und entlassen, die Durchführung der OPs erfolgt durch Fachärzte:-ärztinnen der AUVA.
Erstuntersuchungsambulanz am Standort Brigittenau: Wie berichtet, verbleibt nach erfolgter brandschutztechnischer Ertüchtigung eine Erstuntersuchungsambulanz am Standort Brigittenau für selbstkommende Patienten:Patientinnen. Dies erfordert neben der bereits eingeleiteten baulichen Ertüchtigung weiters eine 24/7-Abdeckung durch eine Betriebsfeuerwehr. Ihr Aufbau ist in vollem Gange und soll im April abgeschlossen sein.
Mangelhafter Brandschutz: Juristische Prüfung
Wie bereits mehrfach berichtet, entspricht der im Stahl-Skelett-Bau begutachtete Brandschutz nicht den von der zuständigen Behörde geforderten Auflagen. Als Ursache dafür wurden vom beauftragten Sachverständigen unzureichende bzw. fehlerhafte Ausführungen bei der Auftragung des Brandschutzanstriches seitens der damals ausführenden Firma festgestellt. Die AUVA hat eine umfassende juristische Aufarbeitung der Sachlage, insbesondere im Hinblick auf mögliche Regressforderungen gegenüber den seinerzeitigen Vertragspartnern, eingeleitet.
Übergangslösung Standort Brigittenau 2025 – 2030
Für die Brigittenau sieht unser Plan die Errichtung eines Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitscampus in Kooperation mit verschiedenen Partnern vor. Als Übergangslösung sollen die Leistungen des AUVA-Traumazentrums Wien, Standort Brigittenau für die Jahre 2025 bis 2030 wieder an einem gemeinsamen Standort zusammengeführt werden.
Die bevorzugte Lösung ist dabei die brandschutztechnische Ertüchtigung des Bestandsgebäudes in Kombination mit einer Container- bzw. Modullösung auf Eigengrund (derzeitige Parkgarage). Hierzu finden laufend intensive Gespräche mit der MA37 (Baupolizei) statt. Parallel dazu werden weitere Standorte und alternativ eine raschere Gesamtrückkehr in das Bestandsgebäude geprüft.
Unter Berücksichtigung sämtlicher Parameter – seien es Vergabeverfahren, die brandschutztechnische Ertüchtigung, Abbrucharbeiten des Parkhauses sowie die notwendige Fundierung und Errichtung von Infrastruktur – ist eine Inbetriebnahme der Übergangslösung Anfang 2025 realistisch. Das Ziel ist selbstverständlich die schnellstmögliche Umsetzung.
Die Teams an den Standorten Brigittenau, Meidling, AKH Wien und in der zentralen Verwaltung gehen in diesen Tagen an und über ihre Grenzen und gewährleisten dabei auch die durchgängige medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten. Dafür gilt unser ganzer Dank. Und wir möchten uns an dieser Stelle auch sehr herzlich bei unseren Kooperationspartnern bedanken, namentlich Wiener Gesundheitsverbund, AKH Wien, MedUni Wien, PremiQaMed Group sowie Privatklinik Confraternität.