AUVA-Landesstelle Linz: Fortbildung im Fokus – Innovationen in der Prothesenentwicklung treiben die Patientenversorgung voran
Anfang April fand am UKH Linz in Kooperation mit der Rehabilitationsklinik Tobelbad sowie einer Expertengruppe aus allen AUVA-Institutionen der zweitägige Kongress „Amputation & Stumpfchirurgie“ statt.
Der jüngste Kongress "Amputation & Stumpfchirurgie" hat führende Wissenschaftler:innen, Mediziner:innen und Patient:innen im Hörsaal des UKH Linz zusammengebracht, um die beeindruckenden Fortschritte und neuen Herausforderungen im Bereich der Prothesenentwicklung, insbesondere der Transkutane osseointegrierte Prothesensysteme (TOPS), zu beleuchten. Diese Technologie steht im Mittelpunkt einer revolutionären Verschiebung hin zu verbesserten Funktionalitäten für Amputationspatient:innen und stellt einen Meilenstein in der modernen Medizin dar.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel
Die Teilnehmer:innen des Kongresses betonten die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Regelmäßige Treffen und Austausch zwischen den AUVA-Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen wie Unfallchirurgie, Rehabilitation Physiotherapie und Ergotherapie sind entscheidend, um aktuelle Entwicklungen effektiv in den klinischen Alltag zu integrieren. Diese Zusammenarbeit trägt zu umfassenderen Behandlungskonzepten bei, die die Lebensqualität von Amputierten erheblich verbessern können.

Eine Amputation ist nicht das Ende, sondern kann – wenn viele Kräfte zusammenwirken – der Anfang eines neuen Weges sein. Entscheidend ist der interdisziplinäre Teamansatz. Unser Kongress bringt genau diese Expert:innen zusammen, um das Beste für unsere Patient:innen zur ermöglichen.
TOPS: Der Gamechanger in der Prothesenversorgung
Ein besonderes Highlight des Kongresses war die Diskussion über Transkutane osseointegrierte Prothesensysteme (TOPS), die als aufkommende Technologie in der Amputationsversorgung gelten. Diese Systeme erlauben es, Prothesen direkt im Knochen zu verankern, was im Vergleich zu herkömmlichen Prothesen deutliche Vorteile in Bezug auf Stabilität und Benutzerkomfort bietet. Die Entwicklung dieser Technologie stellt den bedeutendsten Fortschritt der letzten 15 bis 20 Jahre in der Prothesenversorgung dar.
Patientenfeedback und Compliance
Der Umgang mit TOPS-Prothesen ist im Alltag ist nicht ohne Herausforderungen. Es wird immer wieder auf die Infektionsrisiken verwiesen, die durch das herausschauende Implantat entstehen könnten. Dank umfangreicher Studien über die letzten Jahre konnten diese Bedenken jedoch weitgehend entkräftet werden und bestätigen die umfassenden Vorteile dieser Prothesen gegenüber herkömmlicher Varianten.

Zukunft der Amputationsversorgung
Die Zukunftsaussichten der Amputationsversorgung der unteren Extremitäten sind vielversprechend, insbesondere mit dem wachsenden Einsatz von TOPS und der weiterführenden interdisziplinären Ansätze. Dies gibt Anlass zur Hoffnung auf noch größere Fortschritte durch innovative Entwicklungen und die fortlaufende Anpassung der Prothesensysteme an individuelle Bedürfnisse.
„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Rücksprache mit Patient:innen sind essenziell, um deren Lebensqualität zu verbessern. Diese Patient:innen haben mit lebenslangen Herausforderungen zu kämpfen, und es ist entscheidend, dass sie wissen, dass sie jederzeit Unterstützung und Expertise von unserem Kompetenzzentrum erhalten können", ergänzt Dr.in Katharina Gattermeier (Amputationsexpertin am AUVA-UKH Linz).
Ausblick und Implementierung in Österreich
„Gerade wenn es um schwierige Versorgungen von kurzen Stümpfen geht, kann die TOPS Technologie entscheidende Vorteile bieten, die den Patient:innen zugutekommen kann. Ziel ist es, diese Behandlungsmöglichkeiten in allen relevanten medizinischen Einrichtungen zu implementieren und die bereits existierenden Rehabilitations-Konzepte auf ein neues Level heben“, fügt Dr. Mattiassich hinzu.