AUVA-Arbeitsunfallstatistik 2021 für die Steiermark - Weniger Arbeitsunfälle als vor der Pandemie
Durch eine langsame Erholung der Wirtschaft von der Pandemie erreichte die Zahl der unselbständig Erwerbstätigen in Österreich und auch in der Steiermark im Vorjahr nahezu wieder das Niveau von 2019. Mit der steigenden Anzahl von Beschäftigten ist auch ein Anstieg der absoluten Unfallzahlen am Arbeitsplatz verbunden. Jedoch zeigt sich bei den Arbeitsunfällen im Vergleich zum Vorkrisenniveau ein erfreulicher Rückgang.
Die Anzahl der unselbständig Erwerbstätigen in der Steiermark erreichte mit 499.402 im Jahr 2021 nahezu wieder das Vorkrisenniveau von 2019 (506.145). Mit den steigenden Arbeitsverhältnissen erhöhte sich auch die absolute Anzahl der Arbeitsunfälle (AU) im Jahr 2021 auf 12.026. (2020 waren es 10.781; 2019 waren es 14.035).
Im Jahr 2021 ereigneten sich in der Steiermark 12.026 anerkannte Arbeitsunfälle (ohne Wegunfälle). 2020 waren es 10.781, 2019 waren es 14.035.
Obmann Watz: AUVA als Partner der Unternehmen
Bisher war die Unfallrate bei der Arbeitssicherheit die wichtigste Kennzahl, also das Verhältnis zwischen Arbeitsunfällen und Anzahl der Arbeitnehmer:innen. Doch durch die Pandemie, der damit einhergehenden Kurzarbeitszeit und vermehrtem Remote Working verliert diese Messgröße an Bedeutung.
So wurde im Corona-Krisenjahr 2020 bei der Unfallrate aufgrund von Kurzarbeit ein Tiefpunkt von 18,88 erreicht. 2021 lag diese Zahl mit 19,3 auf 1.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse noch immer unter dem Vorkrisenniveau (2019: 23,96).
AUVA-Obmann Mario Watz erklärt: „Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie sehr sich die Arbeitswelt auch in kurzer Zeit verändern kann. Homeoffice und Mobile Office bringen gänzlich neue Herausforderungen für die Arbeitssicherheit. Die AUVA war und ist immer am Puls der Arbeitswelt: Als Partner der Unternehmen werden wir mit Beratung und Unterstützung die Arbeitswelt auch in Zukunft Jahr für Jahr noch sicherer machen. Mit vermehrten Online-Angeboten reagieren wir auf die geänderten Arbeitswelten.“
Weniger Wegunfälle als vor der Pandemie
Wegunfälle sind Unfälle am Weg zur oder von der Arbeits- oder Ausbildungsstätte.
Auch hier sah man 2021 einen Rückgang im Vergleich zu 2019. In der Steiermark wurden im Vorjahr 1.451 Wegunfälle verzeichnet. (2020 waren es 1.302; 2019 waren es 1.809).
Bei den Wegunfällen zeigten sich österreichweit die Zeiten der Lockdowns recht deutlich, aber auch ein besonders unfallträchtiger Monat stach heraus: Im Februar 2021 passierten mehr als 15 Prozent aller Wegunfälle des Jahres, was auf schlechte Straßenverhältnisse oder erhöhtes Verkehrsaufkommen nach dem Ende des „harten“ Lockdowns am 7. Februar zurückzuführen sein könnte. Nach dem Monat Februar wurden 2021 die meisten Wegunfälle im Jänner, September und Juni verzeichnet.
Branchenübergreifend niedriges Niveau
Die Zahl der Arbeitsunfälle stieg in Österreich und in der Steiermark gegenüber 2020 branchenübergreifend, wobei die Zahl in der Steiermark 2021 gegenüber 2019 um rund 2.000 Arbeitsunfälle niedriger ausfiel.
Bei der Branche der Warenerzeugung gab es 2021 in der Steiermark 2.923 Arbeitsunfälle (2020: 2.759), am Bau 2.633 (2020: 2.344), im Handel 2.633 (2020: 2.344), bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen 1.388 (2020: 1.122), im Gesundheits- und Sozialwesen 878 (2020: 777).
Leider kam es im vergangenen Jahr auch wieder zu 16 tödlichen Arbeitsunfällen in der Steiermark. 4 davon fielen auf den Bausektor, je 3 auf den Bereich Land-, Forstwirtschaft sowie Beherbergung.
Der Vorsitzende der AUVA-Landesstelle Graz, Komm.-Rat Günther Stangl: „Noch haben wir die Corona-Pandemie nicht hinter uns gelassen - es besteht aber berechtigte Hoffnung, dass wir bald zu einer Art Normalität zurückfinden werden. Aber egal wie die Pandemiebewältigung weiter geht: Die AUVA arbeitet stetig daran, ihr Angebot in der Prävention durch Nutzung neuer Medien für Auszubildende noch attraktiver und zugänglicher zu machen.“