AUVA-Arbeitsunfallstatistik 2021 für Burgenland - Weniger Arbeitsunfälle als vor der Pandemie
Durch eine langsame Erholung der Wirtschaft von der Pandemie erreichte die Zahl der unselbständig Erwerbstätigen im Vorjahr wieder das Niveau von 2019 beziehungsweise übertraf dieses sogar leicht. Mit der steigenden Anzahl von Beschäftigungsverhältnissen ist im Burgenland auch ein Anstieg der absoluten Unfallzahlen am Arbeitsplatz verbunden. Jedoch zeigt sich bei den Arbeitsunfällen im Vergleich zu 2019 ein erfreulicher Rückgang.
Die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse unselbständig Erwerbstätiger im Burgenland 2021 übertraf mit durchschnittlich 97.558 sogar leicht das Vorkrisenniveau von 2019 (96.875 Beschäftigungsverhältnisse). Mit den steigenden Beschäftigungsverhältnissen erhöhte sich auch die absolute Anzahl der Arbeitsunfälle (AU). Nach dem Corona-Rekordtief 2020 mit 1.458 anerkannten Arbeitsunfällen (ohne Wegunfälle) unselbständig Erwerbstätiger stieg diese Zahl im Vorjahr auf 1.555 Arbeitsunfälle - dennoch ist im Vergleich zu 2019 ein deutlicher Rückgang der Arbeitsunfälle um rund 10,17 Prozent zu erkennen (2019: 1.731 AU).
AUVA als Partner der Unternehmen
Bisher war die Unfallrate bei der Arbeitssicherheit die wichtigste Kennzahl, also das Verhältnis zwischen Arbeitsunfällen und Beschäftigungsverhältnissen. Doch durch die Pandemie, die damit einhergehende Kurzarbeitszeit und vermehrte Homeoffice-Tätigkeiten verliert diese Messgröße an Bedeutung. So wurde im Burgenland im Corona-Krisenjahr 2020 bei der Unfallrate aufgrund dieser Umstände ein Tiefpunkt von 15,48 erreicht. 2021 lag diese Zahl mit 15,94 auf 1.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse noch immer unter dem Vorkrisenniveau (2019: 17,87). Peter Engelbrechtsmüller, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, erklärt: „Die Pandemie hat zu massiven Änderungen in der Arbeitswelt geführt, die auch neue Herausforderungen für die Arbeitssicherheit bedeuten. Als Partner der Unternehmen reagieren wir auf die geänderten Arbeitswelten sowie die Bedürfnisse einzelner Branchen und setzen in der Beratung vermehrt auf Online-Angebote.“
Wegunfälle nehmen wieder zu
Wegunfälle sind Unfälle auf dem direkten Weg zwischen Wohnort und Arbeits- bzw. Ausbildungsstätte. Die Zahl der anerkannten Wegunfälle stieg von 117 im Jahr 2020 auf 139 im Folgejahr, was einer Erhöhung von rund 18,80 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Im Vergleich zu 2019 (140 Wegunfälle) passierten 2021 aber immer noch um rund 0,71 Prozent weniger Wegunfälle. Die meisten Wegunfälle 2021 wurden im Februar verzeichnet, die wenigsten im April.
Unfallträchtigste Branchen, häufigste Unfallursachen
Burgenlands unfallträchtigste Branche bleibt nach wie vor der „Bau“ (395 Arbeitsunfälle bzw. 25,40 Prozent aller anerkannten Arbeitsunfälle unselbständig Erwerbstätiger). Dahinter folgen die „Herstellung von Waren/Produktion“ (324 Arbeitsunfälle, 20,83 Prozent) und der „Handel“ (237 Arbeitsunfälle, 15,24 Prozent).
Die häufigsten Unfallursachen in Unternehmen im Burgenland waren 2021 mit 41,86 Prozent „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (651 Arbeitsunfälle), mit 20,84 Prozent „Stürze“ (324 Arbeitsunfälle) und mit 15,76 Prozent „Unkoordinierte Bewegungen“, z. B. Anstoßen, Zusammenstoßen oder Treten auf scharfe Gegenstände (245 Arbeitsunfälle).