Elektroautos in der KFZ-Werkstatt – mit diesen Präventionsmaßnahmen minimieren Sie Gefahren
Grundsätzlich gibt es in KFZ-Werkstätten viele Gefahrenquellen und damit wichtige Ansatzpunkte, um ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Mit Elektroautos entstehen nun auch neue Herausforderungen für den Arbeitnehmer:innenschutz.
Neben den bekannten Gefährdungen bei der Wartung und Reparatur von E-Autos steht nun auch der sichere Umgang mit elektrischem Strom im Fokus. Die zusätzlichen elektrischen Gefährdungen erfordern nicht nur eine spezielle Ausbildung der Mitarbeiter:innen, sondern auch ein Umdenken in den Themen Erste Hilfe, Persönliche Schutzausrüstung, Arbeitsmittel (Werkzeuge) und Sicherheitsabstände.
Passende Vorbereitung zum sicheren Arbeiten an Elektroautos
Für Arbeiten an Elektrofahrzeugen braucht es eine grundsätzliche Vorgehensweise, um Gefahren zu beseitigen. Dazu gehört das Absichern des Arbeitsbereichs, das Freischalten des Fahrzeugs und der Schutz gegen Wiedereinschalten. Nur wenn die Spannungsfreiheit hergestellt und eine Freimessung erfolgt ist, darf am Elektroauto gearbeitet werden. Den genauen Ablauf beschreiben wir in unserem AUVA-Merkblatt M 410 "E-Mobiliät in KFZ-Werkstätten".
Havarieplätze für Unfallfahrzeuge
Auch von Unfallfahrzeugen kann eine erhöhte Gefahr ausgehen. Damit Personen nicht gefährdet werden, braucht es abgesicherte Havarieplätze für E-Autos mit den passenden Sicherheitsabständen.
Arbeiten am E-Auto: Nur mit der richtigen Ausbildung
Nur mit der erforderlichen Ausbildung nach der OVE-Richtlinie R19 "Sicheres Arbeiten unter Spannung an Fahrzeugen mit Hochvolt-Systemen" dürfen Beschäftigte Arbeiten unter Spannung an Elektrofahrzeugen durchführen. Es gibt fünf Ausbildungsstufen. Die Ausbildung ersetzt niemals die Unterweisung im Betrieb!
Werkzeuge, Arbeitsmittel und Messmittel
Für die Arbeit an Elektrofahrzeugen braucht es isolierte Werkzeuge und geeignete Messgeräte, damit Kurzschlüsse und andere elektrische Gefahren vermieden werden.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Zumindest isolierende Elektroschutzhandschuhe und eine Schutzbrille sind in der OVE Richtlinie R19 vorgeschrieben. Bei Arbeiten nach HV-3 (Arbeiten unter Spannung erlaubt) ist eine umfassende persönliche Schutzausrüstung erforderlich. Diese Schutzausrüstung schützt Leben und Gesundheit der Beschäftigten.
Unter Strom? – Rettung und Erste Hilfe
Damit bei Stromunfällen schnell Erste Hilfe geleistet werden kann und sich die Helfer:innen nicht selbst in Gefahr bringen, braucht es Hilfsmittel (Rettungsstange, Defibrillator) und das Wissen, wie sie richtig eingesetzt werden.
Sicherheit bei der Arbeit an E-Autos ist ein umfangreiches Thema. Bei Fragen steht Ihnen das Präventionsteam der AUVA gerne beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at