
Gesunde Haut: Ein Ratgeber zum Thema Hautschutz
Warum es wichtig ist, seine Haut zu schützen, worauf dabei zu achten ist und wie das am besten gelingt, zeigen die Tipps und Infos in diesem Beitrag.
Verschiedenste Arbeitsstoffe, Kälte, Hitze, Staub, Schmutz, mechanische Einwirkungen und UV-Strahlung – unsere Haut ist vielen unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Eine intakte Hautbarriere hilft dabei, die Haut gesund zu halten und sich in der eigenen Haut wohlzufühlen.
Warum Hautschutz so wichtig ist
Hauterkrankungen gehören zu den häufigsten berufsbedingten Erkrankungen, daher hat auch die Prävention in diesem Bereich einen äußerst hohen Stellenwert. Die AUVA berät und unterstützt Firmen und deren Arbeitnehmende in allen Fragen zum Thema Hautschutz und Prävention von berufsbedingten Hauterkrankungen. Das dient nicht nur der Vermeidung von Berufskrankheiten, sondern erhöht auch die Lebensqualität der Arbeitnehmer:innen.
Häufige Hautbelastungen im Arbeitsalltag
Unsere Haut ist wichtig für unser Wohlbefinden, aber wenn sie juckt und brennt, können durch Einwirkung von Arbeitsstoffen Rötungen und schuppige Areale sowie verschiedene Ekzeme auftreten. Verschiedene Keime können leichter Infektionen auslösen. Auch Metallspäne, Staub oder Kälte sind Herausforderungen für die Hautoberfläche. UV-Strahlen sind eine zusätzliche Belastung, besonders für Personen, die im Freien arbeiten.
Berufsgruppen mit besonderem Risiko
Berufsgruppen mit erhöhter Hautgefährdung sind hauptsächlich in der Metallbranche, in Gesundheitsberufen, im Bau- und Reinigungsgewerbe sowie im Friseurgewerbe zu finden. Outdoorworker:innen sind durch UV-Strahlen gefährdet und können beruflich bedingten Hautkrebs entwickeln. Hier gilt das Motto: Meiden – Kleiden – Cremen (siehe Blog-Beitrag "Strategie für den UV-Schutz: Meiden - kleiden - cremen").
Prävention und Schutzmaßnahmen
Eine chronische Hauterkrankung tritt nicht von heute auf morgen auf. Über eine Schädigung der Hautbarriere kann es zu Kontaktekzemen kommen. Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) wird je nach Ergebnis der Arbeitsplatzevaluierung erstellt und beinhaltet Hautschutzcreme, Pflegecreme, sanfte Reinigung und passende Schutzhandschuhe. Personen, die beruflich im Freien tätig sind, benötigen als PSA Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sowie Sonnenschutzbrillen.
Im Sinne der Fürsorgepflicht müssen Arbeitgeber:innen insofern Prävention betreiben, dass sie auf gute Arbeitsbedingungen, Hygienemaßnahmen und die passende PSA achten. Ein Hautschutzplan mit diesen drei Säulen „Hautschutz – Hautreinigung – Hautpflege“ ist dabei unerlässlich, um Hautschäden bei hautbelastenden Tätigkeiten bereits im Vorfeld zu vermeiden:
- Hautschutz – vor der Arbeit und zwischendurch zur Stärkung der Hautbarriere
- Hautreinigung – mit milden, rückfettenden Handreinigungsmitteln
- Hautpflege – nach der Arbeit und vor dem Schlafengehen unterstützt die Regeneration der Haut
Was tun bei Hauterkrankungen?
Bei Hauterkrankungen ist es wichtig, sich an den:die Arbeitsmediziner:in des Betriebes zu wenden und die Vorgesetzten zu informieren. Eine genaue Arbeitsanamnese und Analyse der Arbeitsstoffe sind notwendig. Bei Bedarf erfolgt eine Meldung auf Verdacht einer Berufskrankheit. Danach bietet die AUVA-Hautsprechstunden und Reha-Aufenthalte an, um Betroffenen zu helfen.
Zur frühzeitigen Erkennung möglicher berufsbedingter Hauterkrankungen bietet die AUVA ihren Versicherten eine telemedizinische Hautberatung an.

Tipps: So bleibt die Haut gesund
- Die Hautbarriere erhalten ist äußerst wichtig
Eine intakte Hautbarriere ist der Schutzschild unseres Körpers gegen äußere Einflüsse. Sie sorgt dafür, dass die Haut geschmeidig und widerstandsfähig bleibt und schützt vor schädlichen Substanzen, Keimen und Feuchtigkeitsverlust. Um sie zu erhalten, ist es wichtig, die Haut regelmäßig zu pflegen und vor übermäßiger Belastung zu schützen.
- Hautschutzplan beachten
Ein Hautschutzplan ist ein strukturierter Leitfaden, der Maßnahmen zum Schutz der Haut am Arbeitsplatz festlegt. Er enthält Anweisungen zur richtigen Verwendung von Hautschutzmitteln, zur Reinigung und Pflege der Haut sowie zur Verwendung der passenden Schutzhandschuhe. Das Befolgen des Hautschutzplans hilft, Hauterkrankungen vorzubeugen und die Hautgesundheit der Arbeitnehmer:innen langfristig zu erhalten.
- Kontakt zu Gefahrenstoffen meiden
Gefahrenstoffe wie Chemikalien, Lösungsmittel oder Kühlschmierstoffe können die Haut reizen und schädigen. Es ist wichtig, den direkten Kontakt zu diesen Stoffen zu vermeiden, indem geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören das Tragen von Schutzhandschuhen und das Einhalten von Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz.
- Passende Schutzhandschuhe tragen
Schutzhandschuhe sind ein wesentliches Element des Hautschutzes. Sie schützen die Hände vor chemischen, mechanischen und biologischen Gefahren. Es ist wichtig, die richtigen Handschuhe für die jeweilige Tätigkeit auszuwählen und darauf zu achten, dass sie gut passen und regelmäßig gewechselt werden.
- Richtig eincremen
Das Eincremen der Haut ist ein wichtiger Bestandteil der Hautpflege. Hautschutzcremes enthalten filmbildende Substanzen, die eine Art Barriere gegen schädliche Substanzen bilden, während Pflegecremes die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und ihre Regeneration unterstützen. Es ist wichtig, die Cremes regelmäßig und in ausreichender Menge aufzutragen, insbesondere vor Arbeitsbeginn, nach dem Händewaschen oder nach längeren Arbeitspausen. Nach der Arbeit unterstützen Pflegecremen die Regeneration der Haut.
- Sanfte Reinigung
Sanfte Reinigungsprodukte schonen die Haut, abrasive Reinigungsmittel scheuern hingegen die Hautoberfläche auf, was eine zusätzliche Belastung darstellt.
- UV-Schutz beachten
Die Haut benötigt auch UV-Schutz. Dieser wird in verschiedenen Zubereitungen als Creme, Lotion, Gel, Spray oder Fluid angeboten. Ein hoher Lichtschutzfaktor wie LSF 30 oder LSF 50 ermöglicht einen längeren Aufenthalt im Freien. Mehrmals nachcremen ist wichtig, da durch Schwitzen und Abwischen die Schutzwirkung verringert wird. Eine Hautrötung muss unbedingt vermieden werden.
- Arbeitskleidung sauber halten
Saubere Arbeitskleidung trägt wesentlich zum Hautschutz bei. Sie verhindert, dass schädliche Substanzen in direkten Kontakt mit der Haut kommen. Es ist wichtig, die Arbeitskleidung regelmäßig zu wechseln und zu waschen, um eine Ansammlung von Schadstoffen zu vermeiden.
- Wunden hygienisch versorgen
Kleine Verletzungen und Wunden sollten sofort und hygienisch versorgt werden, um Infektionen zu vermeiden. Dazu gehört das Reinigen der Wunde, das Auftragen eines geeigneten Desinfektionsmittels und das Abdecken mit einem Pflaster oder sterilen Verband. Eine schnelle und sorgfältige Wundversorgung unterstützt die Heilung und verhindert Komplikationen.
- Bei Hautveränderungen rechtzeitig ärztliche Hilfe suchen
Hautveränderungen wie Rötungen, schuppende Areale, Juckreiz oder Bläschenbildung sollten ernst genommen und frühzeitig ärztlich abgeklärt werden. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können verhindern, dass sich Hauterkrankungen verschlimmern und chronisch werden.
- Verdacht auf Berufskrankheit melden
Wenn der Verdacht besteht, dass eine Hauterkrankung durch die berufliche Tätigkeit verursacht wurde, sollte dies umgehend gemeldet werden. Ärztinnen:Ärzte bzw. Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen sind zur Meldung verpflichtet und müssen mit den Betroffenen gemeinsam die notwendigen Schritte einleiten, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine Behandlung einzuleiten. Präventive Maßnahmen sind notwendig, um eine Verschlechterung, die schlimmstenfalls zu einer Aufgabe des Berufes führen kann, zu verhindern.
Oft wird erst nach einer Hautschädigung bewusst, wie wichtig eine gesunde Haut für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit ist. Denken Sie daran: Die Haut ist unser Schutzmantel, der beste Pflege verdient!
Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at